Danny's Handballseiten


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Saison 2010/2011

Meine Artikel > 2. Handball-Bundesliga Männer - TV Hüttenberg

TVH - HSG FrankfurtRheinMain

Artikel vom 27.09.2010 - 10.00 Uhr

Hüttenberg tritt das Gaspedal voll durch

»Ich bin sehr zufrieden mit diesem Ergebnis«, fiel es Trainer Jan Gorr leicht, den 32:24 (17:12)-Triumph seines TV 05/07 Hüttenberg über die HSG Frankfurt/Rhein Main zu kommentieren. Vor allem die Art und Wiese, wie seine Spieler der jüngsten Belastung getrotzt und die Konzentration in diesem Hessenderby am Samstagabend vor 1250 Zuschauern hochgehalten hatten, gefiel Gorr.
Die erste von zwei englischen Woche ist damit geschafft. Der Trainer hofft, dass dieser Erfolg seiner Mannschaft für die nächsten schweren Spiele in der 2. Handball-Bundesliga Süd weiter Flügel verleiht. Denn schon am Mittwoch geht es bei der HSG Düsseldorf (20 Uhr) im Spitzenspiel mit der zweiten englischen Woche weiter, bevor am kommenden Samstag die TSG Groß-Bieberau ihre Visitenkarte in der Hüttenberger Sporthalle abgibt.
Bis zur 17. Minute boten die Gäste aus Frankfurt dem TVH durchaus Paroli, überzeugten vor allem durch ihre Rückraumschützen Hannes Lindt und Andreas Schröder, der hier zum 8:9 für die Gäste einnetzte. Bis dahin hatte die Hüttenberger 3:2:1-Abwehr Schwierigkeiten, die einlaufendenAußenspieler und die Rückraumspieler gleichzeitig unter Kontrolle zu halten. Die Taktik der HSG war klar: viel Kampf und Gewusel am Kreis, um den Rückraum in gute Schusspositionen zu bringen. Einzig Steffen Weber auf Seiten der Gäste hatte keinen guten Tag erwischt, landeten seine Torwürfe und Anspiele an den Kreis doch meist beim TVH.Im Angriff hatte vor allem Kreisläufer Mario Fernandes in der kompakten und äußerst robust aufspielenden Frankfurter Abwehr einen schweren Arbeitstag. Doch mit konsequentem Spiel über die »Schnelle Mitte« kamen die Hüttenberger ein ums andere Mal vor den Kasten von Österreichs Nationalkeeper Thomas Bauer, um den Ball hinter ihm zu versenken. Ab Minute 18 bliesen die Laudt, Lex & Co. dann ordentlich zum Angriff und schraubten ihren Vorsprung bis zur 26. Minute bis auf 16:9 (!) hoch. Matthias Ritschel im Gehäuse hatte dabei mit schönen Paraden seinen Anteil, wie auch die Abwehr, die gegen den bis dahin fast ausnahmslos erfolgreichen Rückraum endlich ins Blockspiel fand.
Nach dem Kabinengang ging es dann auf Seiten der Gastgeber richtig los! Die Abwehr hatte sich nun völlig auf das Spiel mit zwei Kreisläufern eingestellt und schirmte sie dementsprechend richtig gut ab. Auch der Block gegen die Rückraumhalben stand. Dahinter Matthias Ritschel, der dem Gegner ein ums andere Mal den Zahn zog. Dazu kamen technische Fehler der Mainstädter und die Erkenntnis, dass die Abläufe und das Timing bei Konrad Bansas Truppe noch nicht stimmten. »Wir haben einen neuen Kader. Die Spieler waren verunsichert, da unsere Fehler sich häuften und gnadenlos bestraft wurden. Wir wollten mit dem zweiten Kreisläufer mehr Druck auf die Abwehr machen, was uns in der zweiten Halbzeit nicht mehr gelungen ist.« Schneller als gewünscht sahen sich die Frankfurter in der 36. Minute durch den Treffer von Andreas Scholz mit 13:21 in Rückstand. Angetrieben von ihrem Torwart, legte die HSG kurz zu, kam aber nicht nennenswert weiter, da Tomasz Jezewski kurz hintereinander zwei Bälle zum 25:16 ins Tor wuchtete (43.). Es folgte eine »Wildwest«-Phase, in der der Zuschauer gar nicht so schnell den Kopf drehen konnte, wie der Ball hin und her flog, ohne sich den Hals zu verrenken. Jan-Steffen Redwitz kam jetzt für Matthias Ritschel ins Tor und machte da weiter, wo sein Kollege aufgehört hatte und fischte sich gleich den Ball. Die Gäste starteten einen letzten Versuch, noch einmal das Ruder herum zu reißen und stellten auf eine 5:1-Abwehr um, Philipp Botzenhardt nahm Florian Laudt »kurz«. Aber auch das brachte nicht wirklich etwas ein; funktionierte auch nicht, als der TVH eine Zeitstrafe absitzen musste. Florian Laudt entkam seinem Bewacher und netzte in der 52. Minute in Unterzahl zum 27:18 ein. Die verzweifelten HSG-Versuche, durch eine doppelte Manndeckung weiter heran zu kommen, verpufften mit der Laufbereitschaft Hüttenbergs, das sich und seinen Zuschauern den 32:24-Erfolg mit einem Kempa-Tor durch Marc Langenbach in den letzten Sekunden versüßte.
»Der Anfang war ein bisschen holprig und wir sind über den Kampf ins Spiel gekommen. Aber wir wollten alle Gas geben. Bei einem Derby fällt es halt nicht so schwer, sich zu motivieren«, erklärte Keeper Ritschel nach dem Spiel. Alles in allem hat die Truppe von Trainer Jan Gorr zu keiner Sekunde einen Zweifel daran gelassen, dieses Spiel unbedingt gewinnen zu wollen: »Wir stehen gerne da oben auf dem ersten Tabellenplatz und fahren auch gerne als Favorit nach Düsseldorf. Dort haben wir nichts zu verlieren.«

TV Hüttenberg: Ritschel, Redwitz; Andreas Lex (3), Faulenbach, Laudt (2), Jezewski (5), Weber (1), Stefan Lex (3), Scholz (1), Fernandes (2), Langenbach (3), Billek (5), Pausch (4/3), Stock (3)

HSG FrankfurtRheinMain: Bauer, van de Mortel; Bohnert (1), Mayr (1), Quilitzsch, Frieman (1),Weber (1), Seeger, Lindt (8/3), Hein (1), Schröder (4), Botzenhardt (2), Hahn (5/1), Wolf

Im Stenogramm: Schiedsrichter: Gerhard /Küsters (Ingelheim/Wiesbaden). - Zuschauer: 1235. - Zeitstrafen: 4:2 Minuten. - Siebenmeter: 3/3:5/4.

Daniela Pieth

© Gießener Allgemeine Zeitung 2010 -
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TVH - TV Korschenbroich

Artikel vom 18.10.2010 - 09.00 Uhr

Hüttenberg siegt weiter: »Um jeden Zentimeter gekämpft«

(pie) Bereits auf den Straßen vor dem Hüttenberger Sportzentrum wusste man am Samstagabend, was das Stündlein geschlagen hatte, immerhin bat der Tabellenführer der 2. Handball-Bundesliga, der TV 05/07 Hüttenberg, zum Heimspiel gegen den Tabellenfünften TV Korschenbroich. Vor dem Gebäude herrschte Chaos, in der mit 1460 Besuchern knallvollen Halle war schon vor dem Spiel gute Stimmung. Nach dem überzeugenden 33:25 (18:13)-Heimsieg der Gastgeber löste sich diese natürlich nicht auf. Schon in den letzten Minuten der Partie hatten die Fans den achten Sieg des TVH gefeiert, der einmal mehr eine eindrucksvolle Leistung geboten hatte. Wer das nicht glaubt, kann sich am heutigen Montag um 22.45 Uhr in der hr-Sendung »Heimspiel« Ausschnitte des Spiels ansehen und sich davon überzeugen lassen.
Vor dem Spiel hatte TVH-Trainer Jan Gorr mit einigen personellen Fragezeichen zu kämpfen: Michael Stock und Tomasz Jezewski konnten spielen, Florian Laudt plagte sich jedoch mit Schulterproblemen herum, und Stefan Lex war gar nicht erst dabei. Bei ihm wurde unter der Woche ein Kreuzbandanriss und eine Stauchung des Knochenmarks im Knie diagnostiziert. Der Linkshänder fällt sechs bis acht Wochen aus. So sah sich Gorr vor eine »große Aufgabe gestellt« gegen einen Gegner, der »mit Tempospiel zu gefallen weiß«. Dieser Gegner versuchte den TVH zunächst mit den eigenen Waffen zu schlagen, boten doch beide Teams eine 3:2:1-Deckung auf, die der Hüttenberger funktionierte aber besser. Gleich zu Beginn rannte sich Korschenbroich fest und hatte im Verlauf so einige Male mit Zeitspielnot zu kämpfen. Dennoch ging der TVK in der fünften Minute mit 3:2 in Führung. Diese Führung konnten die Schützlinge von Trainer Khalid Khan zwar bis zur achten Minute halten, danach war es jedoch mit der Herrlichkeit vorbei, und ein Doppelschlag von Sebastian Weber brachte den TVH in der zwölften Minute mit 5:3 in Front. Vor allem Weber war es, der die Korschenbroicher Abwehr immer wieder bloßstellte und sich am Kreis durchzusetzen wusste. Selbst die Abpraller landeten meist bei den Hüttenbergern, und so bauten diese die Führung konzentriert aus. Zwei schöne Ballgewinne von Laudt ermöglichten es Marc Langenbach und Andreas Lex per Tempogegenstoß in der 29. Minute, auf 18:11 zu erhöhen. Korschenbroich rieb sich in der Zwischenzeit immer wieder im Positionsangriff auf, konnte den Rückstand bis zur Pause jedoch leicht auf 13:18 verkürzen.
Mit einer veränderten Abwehr nahmen die Gäste den Kampf im zweiten Durchgang wieder auf und wollten mit der defensiveren 6:0-Deckung stabiler stehen. Der TVH versuchte, mit zwei Kreisläufern dagegenzuhalten, leistete sich nun allerdings zu viele Unkonzentriertheiten und technische Fehler, als dass man daraus Profit schlagen konnte. So plätscherte das Spiel bis zu einer Zeitstrafe der Gäste in der 37. Minute dahin. Jetzt weckte Jezewski mit zwei sehenswerten »Knallern« aus dem Rückraum zum 21:15 seine Kameraden auf. Fortan wirbelte der TVH vorne wie hinten, dass dem Gegner Hören und Sehen verging. Sogar in der folgenden eigenen Unterzahl spielte man den Gegner schwindelig, und Marc Langenbach am Kreis frei, der zum 22:16 traf. Unterstützt von einem gut aufgelegten Jan-Steffen Redwitz im Tor, der den bis dahin etwas unglücklich agierenden Matthias Ritschel in der 25. Minute abgelöst hatte, eilte der TVH Tor um Tor davon. Nach einer »Unterarm-Kanone« von Jezewski zum 25:19 (45.) versuchten die Gäste zwar, ihn aus dem Spiel zu nehmen, was ihn aber nicht daran hinderte, seine Mitspieler in Szene zu setzen. Bereits jetzt zweifelte niemand mehr daran, dass der TVH dieses Heimspiel für sich entscheiden würde. Die Gäste wirkten im Angriff zunehmend ratlos, die Abschlüsse wurden immer harmloser. In der Abwehr fehlte zudem vermehrt die Gegenwehr, so dass es Sven Pausch vergönnt war, beim 32:22 in der 57. Minute erstmals einen Zehn-Tore-Vorsprung für den TVH herauszuwerfen. Der Rest war pures Vergnügen.
»Wir haben eine richtig gute Leistung gezeigt. Die Jungs haben in der Abwehr um jeden Zentimeter gekämpft«, sagte TVH-Trainer Gorr. Zum »Spieler des Spiels« wurde Keeper Redwitz gewählt. »Meine Aufgabe ist es, reinzukommenund auszumerzen, wenn Matthias Ritschel mal einen nicht so guten Tag hat. Das ist mir ganz gut gelungen«, sagte er.

TV Hüttenberg: Ritschel, Redwitz; Andreas Lex (3), Faulenbach (3), Laudt (2), Jezewski (7), Weber (7), Scholz (4), Fernandes, Langenbach (3), Billek (1), Pausch (3/1), Stock, Bepler.

TV Korschenbroich:
Mayer, Bartmann; Fuchs (1), Deppisch (3), Gelbke, David Breuer (11/7), Doetsch (1), Simon Breuer (3), Görden (1), Markus Breuer (1), Piske (1), Marquardt, Ilper (1), Korte (2).

Im Stenogramm:
SR: Kern/Kuschel (Belleheim/Karlsruhe). - Zuschauer: 1460. - Zeitstrafen: 4:2 Min. - Siebenmeter: 1/1:7/7.

© Gießener Allgemeine Zeitung 2010 -
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Pokal Männer: Vorschau TVH - TV Emsdetten

Artikel vom 19.10.2010 - 22.00 Uhr

Gorr rechnet mit einem »harten Fight«

(pie) Das wird sicher kein Spaziergang: Die Zweitliga-Handballer des TV 05/07 Hüttenberg sind am Mittwochabend um 19.30 Uhr in der dritten Runde des DHB-Pokals beim Rangzwölften der 2. Bundesliga Nord, dem TV Emsdetten, zu Gast. Trotz des Emsdettener Tabellenplatzes geht Hüttenbergs Trainer Jan Gorr von einem »harten Pokalfight« aus.
Auf den ersten Blick überrascht das bisherige Abschneiden des TVE, denn von der Papierform her hat das Team, das vorige Saison die Relegationsspiele um den Bundesliga-Aufstieg bestritt und dort gegen den Bergischen HC scheiterte, eine starke Truppe. Obwohl der TVE in dieser Saison arg von Verletzungen gebeutelt wird, stehen dort noch einige Hochkaräter im Kader, vor denen Gorr Respekt hat: »Die haben eine ganz starke Rückraumreihe. Mit Elvir Selmanovic und Andrej Kurchev auf den Halbpositionen sind dort zwei sehr erfahrene Zweitligaspieler im Einsatz, gegen die wir bereits in der 2. Liga Süd gespielt haben. Dazu kommt in der Mitte mit Sascha Bertow ein sehr spielintelligenter Mann - das wird eine ganz interessante Geschichte.« Zumal der TVE mit seinem Trainer Patrekur Johannesson, einem langjährigen Bundesliga-Profi (u. a. Essen), in der Emshalle mit seinen Zuschauern in der Regel einen starken »achten Mann« im Rücken hat, der sein Team sicher mit Vehemenz im Kampf gegen den Tabellenführer der Nachbarstaffel unterstützen wird.Auf Hüttenberger Seite hofft man auf einen Einsatz von Doppelspielrechtler Timm Schneider (Schulter- und Leistenprobleme), der Florian Laudt entlasten könnte. Laudt plagt sich mit Schulterproblemen herum, wird aber wohl auf die Zähne beißen. Definitiv ausfallen wird hingegen Stefan Lex (Kreuzbandanriss). Der TV 05/07 hat dennoch genug Gründe, um selbstbewusst in Emsdetten aufzutreten. »Wir sind im Pokal ja lange nicht mehr so weit gekommen. Diese Runde noch zu überstehen, wäre natürlich toll und würde unsere derzeitige Situation noch mal unterstreichen. Und dann gucken wir mal, ob wir vielleicht mal an ein Heimspiel kommen«, sagt Gorr, der dann natürlich auf einen attraktiven Gegner hofft.Anspruchsvoll wird die Mittwochaufgabe allemal. Zumal erst einmal eine 250 Kilometer lange Anfahrt wartet, und da Hüttenberg nicht mit Vollprofis unterwegs ist, müssen sich viele Akteure bei Begegnungen unter der Woche Urlaub nehmen. Der Sportliche Leiter des TV Emsdetten, Frank Thünemann, glaubt, dass dieser Aufwand des Kontrahenten seinem Team in die Karten spielen wird. Dennoch sagt er: »Ich habe Hüttenberg bereits spielen sehen und glaube, dass wir in der momentanen Verfassung keine Chance gegen den TVH haben werden«, schiebt er die Favoritenrolle den Mittelhessen zu. Aber: »Abschlachten lassen wollen und werden wir uns auch nicht, denn hier unterzugehen - da haben wir keinen Bock drauf!« Zumal die Gastgeber etwas gutzumachen haben: Am Wochenende verloren sie etwas überraschend gegen die HSG Nordhorn-Lingen und haben eine weitere Chance verpasst, in der Tabelle Boden gutzumachen. »Ich habe Hüttenberg gegen den Bergischen HC gesehen und mich gefragt, warum die letztes Jahr nicht aufgestiegen sind. Da könnte man den Eindruck bekommen, dass die irgendwann nicht mehr wollten«, sagt Thünemann, der von seiner Mannschaft keinen Sieg erwartet, aber zumindest 60 Minuten Kampf. Um gegen die eingespielte Truppe des TVH etwas ausrichten zu können, müsse alles passen. »So ein Pokalspiel kann man ja leider nicht verschieben, da müssen dann halt malunsere A-Jugendlichen in die Bresche springen. Und vielleicht wächst so einer über sich hinaus, oder unsere beiden guten Torhüter erwischen mal einen Tag, an dem sie keinen Ball reinlassen. Nur dann haben wir eine realistische Chance«, glaubt Thünemann. Immerhin: Coach Johannesson kann wieder auf den schwedischen Kreisläufer Patrik Kvalvik zurückgreifen, der gegen Nordhorn sein Comeback gab.

© Gießener Allgemeine Zeitung 2010 -
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TUSPO Obernburg - TVH

Artikel vom 24.10.2010 - 21.57 Uhr

Tabellenführer Hüttenberg gibt eine Lehrstunde

»Geht nicht, gibt’s nicht!«, wurde im Hallenheft der Turn- und Sportgemeinde Obernburg die Parole für die Begegnung am Samstag gegen Tabellenführer TV Hüttenberg in der 2. Handball-Bundesliga ausgegeben. Mit seiner jungen Mannschaft wollte Trainer Christoph Barthel dem anscheinend übermächtigen Favoriten ein Bein stellen. Da dies nur phasenweise gelang, verlor das punktlose Schlusslicht am Ende recht deutlich mit 25:32 (11:16).Und Barthel zollte dem Gegner nach dem Spiel Respekt: »Wir konnten heute vom TV Hüttenberg viel lernen. Die Disziplin, mit der diese Mannschaft auftritt, fehlt uns noch«, und mit dieser Aussage traf der Coach der Obernburger den Nagel auf den Kopf.
Denn immer wenn es im Spiel des TVH klemmte, überbrückte die Truppe von Trainer Jan Gorr diese Minuten mit Disziplin und Routine. So ließ man sich nicht aus der Ruhe bringen, als Johannes Beck in der 14. Minute zum 6:8 für die Gastgeber einnetzte. Bis dahin war es vor allem Torhüter Matthias Ritschel gewesen, der seinem Team den Rücken stärkte und die Fehlwürfe seiner Vorderleute im Angriff mit Paraden kompensierte. In der Folge agierte der TVH kontrolliert und profitierte von den sich häufenden Fehlwürfen und technischen Fehlern der Obernburger. Nach einer Auszeit der TuSpo stellte diese in der Abwehr auf eine offensivere Variante um und versuchte, TVH-Denker und -Lenker Sven Pausch aus dem Spiel zu nehmen. Das gelang zunächstallerdings auch nicht, und so ging Hüttenberg in der 20. Minute durch Pausch mit 14:8 in Führung. Nächster Versuch: Obernburgs Coach nahm den bis dahin glücklos agierenden Torwart Tim Lübker raus und brachte Johannes Klimmer. Dieser führte sich mit vier Paraden ein und rettete sein Team über eine Zeitstrafe. Dem TVH gelang es acht lange Minuten nicht, ein Tor zu erzielen, und zu allem Überfluss musste Tomasz Jezewski nach einer Abwehraktion verletzt vom Feld. Kurz zuvor hatte er noch einen Wurf an den gegnerischen Pfosten geknallt. Der TVH-Motor geriet ins Stocken und die TuSpo schöpfte Hoffnung. Nach sechs gänzlich torlosen Minuten erlöste Obernburgs überragender Cornelius Maas mit dem 10:14 in der 27. Minute die Zuschauer, ehe Marc Langenbach aufseiten der Gäste die TVH-Torflaute eine Minute später mit dem 15:10 beendete. Der Tabellenführer hatte die Ruhe bewahrt, die Konzentration hochgehalten und letztlich gut auf die Veränderungen im TuSpo-Spiel reagiert.
Nach der Pause versuchte sich die Obernburger Abwehr in einer 4:2-Variante, nahm Timm Schneider und Andreas Scholz aus dem Spiel, landete damit aber auch keinen Treffer. Die Gäste schafften es durch ihre individuelle Klasse immer wieder, sich in Position zu bringen und zogen in der 35. Minute durch Michael Stock auf 18:12 davon. Eine Minute später die turbulenteste Aktion des Spiels: Marc Ratley aufseiten der Gastgeber und Stock gerieten im Kampf um den Ball aneinander. Stock traf seinen Gegenspieler dabei unglücklich mit der Hand im Gesicht. Beide flogen vom Platz - der Obernburger mit einer Zeitstrafe, Stock per Roter Karte. Einen kurzen Zwischenspurt der Gastgeber konterte der TVH postwendend und erstickte jedwede Hoffnung in der Sparkassen-Arena im Keim. In der 49. Minute stellte Jonas Faulenbach mit dem 27:17 erstmals eine Zehn-Tore-Führung her. Gorr wechselte munter durch und konnte es sich letztlich erlauben, den angeschlagenen Florian Laudt (Ellbogenverletzung aus dem Pokalspiel am Mittwoch) auf der Bank zu lassen. An der Dominanz und dem letztlichen 32:25-Sieg änderte dies nichts. Sorgen machen sich die TVH-Verantwortlichen indes um Jezewski, der sich an der Schulter verletzt hat. »Bei einer Abwehraktion ist die linke Schulter wohl kurz raus- und wieder reingesprungen. Genaues wissen wir aber noch nicht«, sagte Trainer Jan Gorr, der meinte: »Routine und Robustheit haben sich in diesem Spiel durchgesetzt.« Auch Florian Billek war mit dem Ergebnis zufrieden. »Die Niederlage im Pokal hat uns zwar geärgert, aber die haben wir abgehakt. Das hier ist der Alltag, und der ist wichtig, darauf gilt es die Konzentration zu lenken und das ist uns gut gelungen.«

Obernburg: Lübker, Klimmer; Kujundzija (1), Moritz Beck, Ratley (1), Kern, Fetser (3), Justus (2/1), Schüßler (1), Claussen (3), Wengerter, Johannes Beck (2), Maas (11), Djurdjevic (1).

Hüttenberg:
Ritschel, Redwitz; Faulenbach (5), Laudt, Jezewski (3), Weber (2), Scholz (4), Fernandes, Bepler (1), Schneider, Langenbach (1), Billek (8/1), Pausch (7/1), Stock (1).

Im Stenogramm:
SR: Hörath/Hofmann (Zirndorf/Bamberg). - Zu.: 750. - Zeitstrafen: 6:12 Min. - Rote Karte: Stock (36.,Tätlichkeit). - Siebenmeter: 3/1:5/2.

Danny Pieth

© Gießener Allgemeine Zeitung 2010 -
www.giessener-allgemeine.de



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